Geschichte
Aus den Annalen der Zeilitzheimer Wehr. Teil 2
Noch im Gründungsjahr wurden 45 Lederhelme und eine Druckspritze samt Schlauchmaterial angeschafft. Die erste Generalversammlung, in der gleich die Statuten der neuen Wehr festgelegt wurden, fand am 9.Dezember 1874 statt. Als Termin für das Stiftungsfest wurde der 21.08.1875 bestimmt.
Bereits im Jahre 1878 wurde die Druckspritze durch eine leistungsfähigere Saug- und Druckspritze ersetzt.
Zum ersten schriftlich nachweisbaren Einsatz kam es im Herbst 1898 bei einem Brand in Herleshof, wofür der Wehr von den Grafen v. Schönborn eine Spende von 35 Mark ausbezahlt wurde. Mag dieser Betrag in unseren Augen heute auch gering erscheinen, damals konnte er sich sehen lassen, betrugen doch alle übrigen Einnahmen dieses Jahres einschließlich der Beiträge und dem Gewinn aus der Christbaumfeier nur 50 Mark. Auserdem zahlte man damals z.B. für 1 Liter Bier nur 20 Pfennig.
Im Mai 1900 fand das 25jährige Stiftungsfest statt. 1905 wurde die Ausrüstung der Wehr durch eine Schubleiter ergänzt. Fast alle Feuerwehrkameraden waren während des 1. Weltkrieges im Felde, neun kamen nicht Zurück.
In der Nacht vom 16. zum 17. September 1934 stand der Feuerwehr ein großer Löscheinsatz bevor:
Ein sehr harmonisch verlaufender Tanzabend im Gasthaus "Zur Sonne" mit viel Freude und Spaß während des Tanzes wurde jäh unterbrochen durch den Ruf: "FEUER, FEUER"!
Die Kapelle unterbrach ihr Stück und Mädchen und Burschen, Alt und Jung verließen in überstürzter Flucht die Gastwirtschaft. Auf dem Marktplatz stehend, sah man schon die Flammen aus dem Dachstuhl der "Sonne" lodern. Die Feuerwehrgerätehalle befand sich gleich gegenüber des nordwestlichen Schloßeckes neben dem Bauernhof von Hans Schranz.
Dorthin rannten alle männlichen Gäste des Tanzabends. Die damals nach heutigen Maßstäben bescheiden ausgerüstete Wehr versuchte ihr Bestes, jedoch die sich rasend schnell ausbreitende Feuerwalze gestattete nur noch ein Schützen der angrenzenden Gebäude.